Equal Pay Day 2020

Equal Pay Day 2020

Equal Pay Day 2020

Mit, 21. Oktober
19.30 Uhr
TriBühne Lehen Salzburg
Tulpenstrasse 1

Anmeldung unter:
0662 8072-2046 oder
frauenbuero@stadt-salzburg.at

PROGRAMM

Marianna von Martinez
(1744-1812)

Sinfonia Ouvertüre in C- dur

Aria für Sopran „Per pietà bell’idol mio“

Cantata für Sopran „Berenice ah che fai“

Mel Bonis

(1858-1937)

Suite en forme de valse 

Ethel Smyth

(1858-1944)

The marsh of the women

BESETZUNG

Flöten: Cecilia De Angelis, Leona Rajakowitsch

Oboen: Luisa Marcilla-Sánchez, Liske Herbots

Klarinetten: Elisabeth Dögerl, Julia Vogel

Fagott: Isa Tavares

Hoerner: Natsune Kimura, Riah Cho

Continuo Arciliuto: Sophie Esterbauer

Violine 1: Jaqui Martens, Franziska Strohmayer, Elia Antunez, Ildana Belgibayeva

Violine 2: Anastasia Sychova, Anne Friederike Greuner, Therese von Bemberg, Maria Louisa Geladari 

Bratsche: Patrizia Messana, Silvija Ciuladyte, Yue Yu

Celli: Alba Hernandez, Carla Conangla Oliveras

Kontrabass: Elisa Schönlein

KOMPONISTINNEN

Marianna von Martinez 

auch genannt Nannette Martinez, hat italienische und spanische Wurzeln. Sie lebte von 1744 bis 1812 in Wien und war eine österreichische Komponistin, Cembalistin und Sängerin (Sopran)

Ihr Vater, Zeremonienmeister des päpstlichen Nuntius in Wien, förderte ihre Erziehung in der Musik und in Sprachen. Der berühmte italienische Dichter und Librettist Pietro Metastasio (1698-1782) und Hausherr der Familie Martinez, unterrichtete sie in Literatur. 

Joseph Haydn, der in ihrem Haus wohnte, gab ihr täglich Klavierunterricht. Marianna Martinez soll bereits zu Beginn ihrer Ausbildung hervorragend gespielt haben. Sie hatte

Beste Kontakte zu wichtigen Persönlichkeiten in Politik, Kultur und Gesellschaft. Sie sang und spielte öfters auf Einladung der Kaiserin Maria Theresia bei Hof und gab regelmäßig musikalische Soireen in ihrem Haus. Für einen gemeinsamen Auftritt mit Mozart gibt es keinen Beweis. Als Metastasio 1782 starb, hinterließ er sein Vermögen den Geschwistern Martinez. Bereits mit 17 Jahren trat sie als Komponistin auf und wurde sehr positiv beurteilt. 1760 veröffentlichte der Musikverleger Johann Ulrich Hafner ihre Klaviersonaten in E-Dur und A-Dur, was als bedeutender Qualitätsbeweis galt.

1773 wurde sie in die Accademia Filarmonica di Bologna aufgenommen, ebenfalls eine seltene und hohe Auszeichnung für Komponistinnen. Besonders herausgehoben wurden bei ihrer Aufnahmeprüfungsarbeit „die Zierlichkeit, das Genie“ und „die erstaunliche Präzision(..) ihrer Komposition“. 1781 entstand das Oratorium Sant´Elena al Calvario, 1782 Isacco figura delredentore, beide auf ein Libretto Metastasios. Sie komponierte Messen, Motetten, 156 Arien und Cantaten, 12 Klavierkonzerte, 31 Klaviersonaten, mehrere Ouvertüren

Melanie Bonis

Mel Bonis

geboren am 21. Jänner 1858 in Paris, gestorben am 18. März 1937 in Sarcelles, war eine französische Komponistin. Ihre Werke wurden zumeist unter dem Pseudonym Mel Bonis publiziert.

Das musikalische Talent von Mélanie Bonis wurde von ihrer Familie kaum gefördert, nur widerwillig gestatteten die Eltern ihr Studium am Pariser Conservatoire, das César Franck vermittelte. Von 1876 bis 1881 studierte sie dort erfolgreich, wie mehrere Preise belegen, unter anderem bei Ernest Guiraud. Zu ihren Studienkollegen gehörten Gabriel Pierné und Claude Debussy.

Ihre Eltern nahmen Sie vor Beendigung ihres regulären Studiums vom Konservatorium um sie mit Albert Domange aus Sarcelles, einem wesentlich älteren Industriellen mit bereits 5 Kindern zu verheiraten, und um eine Heirat mit ihrem Studienkollegen Amédée Hettich (1856-1937) zu verhindern, welcher im Pariser Musikleben später eine wichtige Rolle spielte. Mélanie Bonis hatte 3 eheliche Kinder und eines mit Hettich, das sie versteckt aufziehen musste.

Erst ab etwa 1900 wendete sie sich, nicht zuletzt aufgrund des Zuspruchs von Hettich, verstärkt der Komposition zu und etwa bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges entstanden ihre wichtigsten Werke. Sie wurde Mitglied der Société des Compositeurs. Ihre letzten 15 Lebensjahre waren von zunehmender künstlerischen Isolation und Krankheit geprägt, wenngleich sie weiter komponierte.

Unter ihren etwa 300 Kompositionen finden sich 60 Klavierwerke, 30 Orgelwerke, Kammermusik, 25 geistliche Vokalwerke, 11 Orchesterwerke.

Das Werk von Mélanie Bonis wurde nach rund sechzigjähriger Vergessenheit wiederentdeckt. Namhafte französische Verlage (Alphonse Leduc, Max Eschig u.a.) druckten zu ihren Lebzeiten einen Großteil ihrer Kompositionen , meist unter ihrem Pseudonym „Mel Bonis“, da Kompositionen von Frauen in dieser Zeit kaum ernst genommen wurden. Ausgehend von der Spätromantik in der Nachfolge von César Franck nahm sie in ihrer Musik zunehmend auch Einflüsse des Impressionismus auf.

Ethel Smyth

geboren 1858, gestorben 1944, war eine englische Komponistin, Dirigentin, Schriftstellerin und eine der Mitkämpferinnen der britischen Suffragetten.

Ethel Smyth zeichnete aus, dass ihr wichtig war, für ihre Arbeit als Komponistin in der Öffentlichkeit anerkannt zu werden und wie ihre männlichen Kollegen auch von dieser Arbeit leben zu können.

Sie komponierte sinfonische Werke, Kammermusik, Chorwerke und Opern (z.B. The Wreckers / Standrecht). Ihr bekanntestes Werk ist „ The March of the Women“ das zur Hymne der englischen Frauenrechtsbewegung wurde.

Ethel Smyth´s konservativ-mittelständische Familie lehnte ihren Wunsch, zuhause Musik zu studieren entschieden ab, man unterzog sie einer „ standesgemäßen“ Erziehung, der sie sich energisch widersetzte. 1877 erkämpfte sie sich z. B. durch Hungerstreik die Zustimmung ihrer Familie, in Leipzig Musik zu studieren um mit dem Kompositionsstudium in „männliches Revier“ einzudringen.

Das Leipziger Konservatorium enttäuschte sie, sie bewegte sich frei in Musikerkreisen. Engelbert Röntgen, Leiter des Leipziger Gewandhausorchesters, ermutigte sie, weiter zu komponieren. Sie nahm Privatunterricht bei Heinrich von Herzogenberg, dem Präsidenten des Leipziger Bachvereins.

Sie verkehrte mit Clara Schumann, Anton Rubinstein, Max Friedländer, Edvard Grieg und Johannes Brahms und war mit Lili Wach, der jüngsten Tochter Mendelssohns eng befreundet.

In Florenz lernte Ethel Smyth Julia Brewster kennen und lieben, aber deren Ehemann, der wohlhabende Literat Henry Brewster verliebte sich ebenso in Smyth. Es entstand letztlich eine enge Beziehung, in der der Opernfreund ihr diese Kunstform näher brachte und alle ihre Libretti künftig schrieb.

Zurück in Leipzig traf sie Tschaikowski, der ihre weitere kompositorische Entwicklung anregte.

Ihre Messe in D war ein großer Erfolg, für die Aufführungen ihrer Opern war es schwierig die Vorurteile gegen komponierende Frauen in diesem Genre zu überwinden. Bruno Walter entdeckte in Wien ihr großes kompositorisches Talent. Er dirigierte die Oper „The Wreckers“ 1910 in London.

Ethel Smyth schloss sich 1910 mit aller Konsequenz den militanten englischen Frauenrechtlerinnen und verbüßte eine zweimonatige Gefängnisstrafe. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde den englischen Frauen das Wahlrecht zugesprochen.

In ihren letzten Lebensjahren entstand in Vichy ihr erstes autobiographisches Werk das auch ihre Popularität als Komponistin förderte. Sie erhielt viele Ehrungen und ihr 75. Geburtstag wurde im UK in großem Stil gefeiert.